Du willst Bienen helfen? Super! Das geht einfacher, als du denkst – auch ohne Imkerhut und Bienenstock im Garten.
Hier ein paar einfache Tipps:
- Pflanze bienenfreundliche Blumen: Lavendel, Sonnenhut, Thymian oder Wildblumen sind echte Bienenmagneten.
- Lass es wild wachsen: Ein ungemähter Rasen oder ein Blühstreifen sind für viele Wildbienen das reinste Paradies.
- Biete Nistplätze an: Ein Insektenhotel, Totholz oder kleine Sandflächen sind ideal für Wildbienen.
- Verzichte auf Pestizide: Chemie schadet den Bienen – natürliche Gartenpflege ist besser für alle.
- Kaufe regionalen Honig: Damit unterstützt du lokale Imker und ihre Bienenvölker direkt.
Wie gestalte ich meinen Garten bienenfreundlich?
Ein Paradies für Wild- und Honigbienen schaffen
Bienen sind unersetzliche Helfer im Ökosystem. Sie bestäuben Blüten, sorgen für reiche Obst- und Gemüseernten und tragen zur Artenvielfalt bei. Doch viele Bienenarten – insbesondere Wildbienen – sind bedroht, weil sie immer weniger Nahrung und Nistplätze finden. Jeder Gartenbesitzer kann einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser nützlichen Insekten leisten. Ein bienenfreundlicher Garten ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch lebendig, bunt und abwechslungsreich. Aber wie genau macht man seinen Garten bienenfreundlich? Dieser Text zeigt die wichtigsten Maßnahmen.
1. Blütenvielfalt – das A und O
Bienen brauchen Blüten – und zwar möglichst viele, möglichst unterschiedliche und über das ganze Jahr hinweg. Eine artenreiche Bepflanzung mit heimischen, nektar- und pollenreichen Pflanzen ist das Herzstück eines bienenfreundlichen Gartens.
Tipps für die Pflanzenauswahl:
- Frühblüher pflanzen: Schneeglöckchen, Krokusse, Lungenkraut oder Weiden liefern schon im zeitigen Frühjahr Nahrung, wenn sonst kaum etwas blüht.
- Sommerblumen und Stauden: Ringelblume, Lavendel, Salbei, Katzenminze, Sonnenhut oder Margeriten locken Bienen in großer Zahl an.
- Herbstblüher nicht vergessen: Astern, Herbstanemonen oder Fetthenne sind wertvolle Nektarquellen zum Saisonende.
- Heimische Wildpflanzen bevorzugen: Diese sind besser an die Bedürfnisse der einheimischen Wildbienen angepasst als exotische Zierpflanzen.
- Blühzeit verlängern: Durch die geschickte Auswahl kann von März bis Oktober immer etwas blühen.
Wichtig: Viele hochgezüchtete Zierpflanzen, z. B. gefüllte Rosen oder Geranien, sind für Bienen nutzlos, da sie keinen oder kaum Nektar enthalten.
2. Der Rasen – weniger ist mehr
Ein kurz gemähter Zierrasen ist aus Sicht der Bienen eine grüne Wüste. Wer stattdessen Teilflächen seltener mäht oder sogar in eine Blumenwiese umwandelt, schafft wertvolle Lebensräume.
Das hilft:
- Blühinseln stehen lassen: Löwenzahn, Klee oder Gänseblümchen sind einfache, aber effektive Nahrungsquellen.
- Wiese statt Rasen: Eine Blumenwiese mit regionalem Saatgut ist artenreich und pflegeleicht. Sie muss nur 1–2 Mal im Jahr gemäht werden.
- Schnittzeitpunkt beachten: Erst nach der Blüte mähen, damit Bienen die Pflanzen nutzen können.
3. Nisthilfen für Wildbienen
Viele Wildbienenarten leben nicht in großen Staaten wie die Honigbiene, sondern einzeln – z. B. als Mauerbienen oder Sandbienen. Sie brauchen geeignete Nistplätze, die in der modernen Gartengestaltung oft fehlen.
Geeignete Nistmöglichkeiten:
- Insektenhotels: Nur hochwertige Modelle mit geeigneten Materialien wie gebohrtem Hartholz, Bambus oder Schilf. Keine dekorativen, aber nutzlosen „Insektenhotels“ mit Kiefernzapfen oder Lochziegeln.
- Offene Bodenstellen: Etwa 70 % der Wildbienen nisten im Boden. Ein sandiger, vegetationsfreier Bereich in der Sonne ist ideal.
- Totholz und alte Pflanzenstängel: Nicht alles aufräumen – abgestorbene Pflanzenstängel dienen vielen Bienenarten als Überwinterungsplatz.
4. Auf Pestizide verzichten
Pestizide wie Insektizide oder Herbizide schaden nicht nur Schädlingen, sondern auch nützlichen Insekten – darunter Bienen. Auch vermeintlich „bienenschonende“ Mittel können gefährlich sein.
Was man tun kann:
- Ganz auf chemische Mittel verzichten. Natürliche Schädlingsbekämpfung (z. B. durch Nützlinge) ist oft genauso wirksam.
- Unkräuter tolerieren: Viele „Unkräuter“ wie Distel, Brennnessel oder Schafgarbe sind wichtige Nahrungs- und Lebensräume für Insekten.
5. Wasserstellen anbieten
Bienen brauchen Wasser – nicht nur zum Trinken, sondern auch zur Kühlung des Stocks (besonders bei Honigbienen). In vielen Gärten fehlt jedoch eine bienenfreundliche Wasserquelle.
So geht’s:
- Eine flache Schale mit Wasser, am besten mit Steinen oder Korken, damit Bienen gefahrlos landen können.
- Ein kleiner Gartenteich erfüllt denselben Zweck – wenn er flache Uferzonen hat.
6. Strukturreiche Gärten sind besser
Ein Garten, der wie „aus dem Katalog“ aussieht – mit viel Rasen, exotischen Pflanzen und Steinflächen – ist für Bienen wertlos. Vielfalt in der Struktur dagegen schafft Lebensraum für unzählige Arten.
Beispiele für strukturreiche Gestaltung:
- Hecken und Sträucher wie Schlehe, Weißdorn oder Haselnuss bieten Nahrung und Schutz.
- Natursteinmauern, Totholzhaufen, Laubhaufen und Kompostplätze erhöhen die Artenvielfalt.
- Vertikale Strukturen wie Spaliere mit blühenden Kletterpflanzen (z. B. Waldrebe, Geißblatt) nutzen auch die Höhe im Garten.
Fazit: Jeder kann etwas tun
Ein bienenfreundlicher Garten ist kein Hexenwerk – und auch kein Widerspruch zu einem gepflegten Außenbereich. Im Gegenteil: Wer naturnah gärtnert, fördert nicht nur die Bienen, sondern auch Schmetterlinge, Vögel, Igel und viele andere Gartenbewohner. Gleichzeitig wird der Garten lebendiger und artenreicher. Schon kleine Maßnahmen – wie ein Blühstreifen, ein Insektenhotel oder der Verzicht auf Pestizide – machen einen Unterschied. Wenn viele Menschen mitmachen, entsteht ein wertvolles Netzwerk aus Oasen für unsere bestäubenden Freunde.